Die Valida – einst Handweberei, heute soziales Unternehmen
Die Valida wurde 1929 als Verein gegründet. Mit 13 Arbeitsplätzen für teilleistungsfähige Knaben. Heute ist sie ein soziales Unternehmen mit 500 Arbeitsplätzen in leistungsfähigen Produktions- und Dienstleistungsbetrieben und einem vielfältigen Wohnangebot für 80 Menschen mit Unterstützungsbedarf.
Grundsätze der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK)
- Achtung der dem Menschen innewohnenden Würde, seiner individuellen Autonomie, einschliesslich der Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen, sowie seiner Unabhängigkeit
- Nichtdiskriminierung
- Volle und wirksame Teilhabe an der Gesellschaft und Einbeziehung in die Gesellschaft,
Achtung vor der Unterschiedlichkeit von Menschen mit Behinderungen und die Akzeptanz dieser Menschen als Teil der menschlichen Vielfalt und der Menschheit - Chancengleichheit
- Zugänglichkeit
- Gleichberechtigung von Mann und Frau
- Achtung vor den sich entwickelnden Fähigkeiten von Kindern mit Behinderungen und Achtung ihres Rechts auf Wahrung ihrer Identität
Geschichte der Valida – 1929 bis heute
Kommission für die Beschäftigung Anormaler – St.Galler Werkstätten für Mindererwerbsfähige – Anorma – Invalida – und schliesslich: Valida. Unsere Namensgeschichte reicht ein ganzes Jahrhundert zurück und erzählt im Zeitraffer den sich im Laufe der Zeit verändernden Umgang der Gesellschaft mit Menschen, die Unterstützung brauchen. Ausdruck dieses Wandels ist auch die UN-Behindertenrechtskonvention (BRK), welche die Schweiz im Jahr 2014 ratifizierte.

1929 – Die Valida wird als Verein «St. Galler Werkstätten für Mindererwerbsfähige» gegründet. Der Verein erwirbt eine ehemalige Stickerei an der Lehnstrasse 45 in St.Gallen-Bruggen und nimmt am 1. November mit 13 «Knaben», wie es damals hiess, den Betrieb auf.
In den ersten zehn Jahren werden eine Internatsabteilung, eine Holzbearbeitungsabteilung, eine Mattenflechterei, eine Abteilung zur «Verlesung» von Heilkräutern und ein grosser Heimgarten aufgebaut. Bereits 1932 erhöht sich die Zahl der Beschäftigten auf 24, vor dem 2. Weltkrieg sind es bereits 40.

1950 – Der Jahresbericht trägt zum ersten Mal die Bezeichnung «Anorma, Verein St.Galler Werkstätten für Teilerwerbsfähige». Im Jahresbericht 1952 erscheint erstmals das Zwei-Brücken-Signet mit der Bezeichnung «ANORMA St.Gall, Verein St.Galler Werkstätten für Teilerwerbsfähige St.Gallen-Bruggen».

1965 – Der Name Anorma wird «schweren Herzens», wie es im Jahresbericht 1964 heisst, durch den Namen «INVALIDA Lehr- und Arbeitswerkstätte für Behinderte», ersetzt.

1977 – Eingabe des Projekts für einen Neubau auf dem Areal Sömmerli an Stadt und Kanton.

1979 – Erhalt der Bewilligung und Subventionszusage von 50% der Baukosten. Am 1. Oktober wird mit den Bauarbeiten begonnen. Die Investitionskosten belaufen sich auf 21 Mio. Franken.

1982/83 – Inbetriebnahme der Werkstätten, der Verwaltung und des Wohnhauses an der Zwyssigstrasse 28.
1994 – Weitere Räume für die Produktion werden in der St. Josefenstrasse zugemietet. Die zugemietete Arbeitsfläche beträgt im Jahr 1999 rund 1700 Quadratmeter.

2002 – Kauf der Liegenschaft an der Rosenfeldstrasse 14 mit vier Wohnungen für mehrere Personen und einem Studio für ein bis zwei Bewohner, die als Aussenwohngruppen betreut werden.

2003 – Einstimmiger Beschluss der Hauptversammlung zur Namensänderung in «Valida, Lehr- und Arbeitswerkstätte für Menschen mit Behinderungen».

2004 – Kauf der Liegenschaft an der Rosenfeldstrasse 12 mit drei Wohnungen für mehrere Personen und einem Studio für ein bis zwei Personen, die als Aussenwohngruppen betreut werden.

2006 – Umzug des Bereichs Industrie-Handarbeiten (140 Arbeitsplätze) in das «Valida Werk 2» an die Lehnstrasse 88. Hauptsitz, Werk 1 und Wohnhaus der Valida bleiben an der Zwyssigstrasse 28.

2007 – Vergrösserung und Modernisierung der Metall- und Kunststoffbearbeitung im Werk 1.

2008 – Beginn von Ausbau und umfassender Sanierung des Wohnhauses an der Zwyssigstrasse 28.
2009 – Bezug der neuen Wohnstudios mit eigenen Nasszellen im Anbau-Nord des Wohnhauses.

2010 – Das Wohnhaus der Valida mit 17 Studios und 40 Einzelzimmern ist vollständig renoviert und entspricht wieder den aktuellen Betreuungsstandards.

2012 – Ernst Ganz, der 14 Jahre lang Präsident war und die Entwicklung der Valida massgeblich geprägt hat, tritt nach 40 engagierten Jahren aus dem Vorstand zurück.

2013 – Beda Meier wird per 1. Januar neuer Direktor der Valida. Er übernimmt die Aufgaben von Peter R. Schweizer, der in den wohlverdienten Ruhestand tritt. Am 24. Juni wird Martin Rutishauser an der Hauptversammlung als Nachfolger von Adrian Déteindre zum neuen Vereinspräsidenten gewählt.
2014/15 – Der Lettershop zieht aus dem Werk 2 in Mieträume in St.Gallen Winkeln. Zwei neue Sauberräume mit einer zweiten Personen- und Warenschleuse und ein klimatisierter Lagerraum werden in Betrieb genommen.

2015 – Die Valida verleiht ihrem Anspruch als soziales Unternehmen mit einem neuen Markenauftritt einen kraftvollen Ausdruck.

2016 – Dank der Erweiterung der Sauberräume werden Arbeit und Arbeitsplätze für Menschen mit Unterstützungsbedarf gesichert.

2017 – Die Valida entwickelt ihr Erscheinungsbild weiter. Nebst dem neuen Unternehmenslogo erhalten auch die einzelnen Bereiche Sublogos zu Wiedererkennung.

2018 – Nur etwas mehr als ein Jahr befand sich die Liegenschaft Rosenfeld 14 im Umbau, bereits im Frühling waren die neuen Wohnräume bezugsbereit. Mittlerweile wohnen die Hälfte aller Bewohnerinnen und Bewohner der Valida im umliegenden Quartier.

2019 – Die Valida feiert ihr 90-jähriges Bestehen mit zahlreichen Aktivitäten.