Das Alterszentrum Schäflisberg gewinnt den Integrationspreis 2018

Was wäre, wenn der Schäflisberg den Preis gewinnen würde, frage ich Andreas Vogel, der seit sechs Jahren im Schäflisberg arbeitet. Das wäre ein Erfolg, sagt er, eine Bestätigung, dass wir es richtig machen. Wir sind im Pfalzkeller und warten gespannt auf das Ergebnis. Neun Betriebe sind nominiert, eine Stunde später erfahren wir: Das Alterszentrum am Schäflisberg gewinnt den Integrationspreis 2018. Welche eine Freude!
Andreas jubelt zusammen mit Pascal Becker. Die beiden haben eine so genannte Beeinträchtigung, das heisst, sie sind langsamer im Arbeitsprozess, nicht so belastbar, aber nicht minder motiviert, eine gute Arbeit zu machen. Es geht ihnen genauso wie uns allen: Sie möchten integriert und Teil dieser Arbeitswelt sein, eine Struktur haben und wertgeschätzt werden für ihr Tun. Dass es wenige Betriebe es gibt, die dies Menschen mit Beeinträchtigung ermöglichen, wurde an der Preisverleihung des Integrationspreises bewusst gemacht. Viele Betriebe scheuen das Risiko.
Unsere Direktorin Christina Granwehr sieht die Chancen. Ihr ist es zu verdanken, dass der Schäflisberg den Preis gewonnen hat. Das hat auch Regierungsrat Martin Klöti bemerkt, der als Jurymitglied die Laudatio hielt. Das Alterszentrum am Schäflisberg habe dieses soziale Fundament auf das sich Menschen mit Beeinträchtigung stützen können. Klöti war Wochen zuvor im Schäflisberg, liess sich von Pascal Becker den Betrieb zeigen und die Arbeit erklären, traf Direktorin Christina Granwehr zum Gespräch und machte sich so ein eigenes Bild. Neun Betriebe waren nominiert, der Schäflisberg, sagte er, überzeuge mit seiner «langjährigen und sorgfältigen Integrationsarbeit.»
Der Preis ist eine Bestätigung für unsere Direktorin – und eine wunderbare Auszeichnung. Dank ihr arbeiten heute in der Wäscherei, in der Küche und beim technischen Dienst Menschen, die es sonst schwer haben, im ersten Arbeitsmarkt eine Stelle zu finden. Sie sieht es als Teil ihrer Führungsarbeit, dass man «mit den Stärken des Menschen arbeitet und nicht ständig sagt, was er nicht kann.» Es lohne sich doppelt und dreifach, Menschen mit Beeinträchtigung zu engagieren: «Ich habe eine Arbeitsstelle, die ich an eine Person mit Beeinträchtigung vergeben kann. Wenn sie diese Verantwortung wahrnimmt und die Arbeit kann, ist das für alle eine Win-Win Situation. Denn ich kann auf eine Mitarbeiterin/ einen Mitarbeiter zählen, der voll und ganz hinter seiner Arbeit steht.»
(Bericht von Eveline Falk)